Diesmal sind wir mit der „Mecklenburg-Vorpommern“ von
Stenaline gefahren, ein fast 20jähriger Dampfer der seine Jugend schon hinter
sich hat. Beim Befahren der Fähre gab es leichte Konfusion, das Schild nach
Rostock zeigte nach rechts, aber nur die linke Schranke war auf. Der Schwede
vor uns ließ aber die Camper vor der geschlossenen Schranke stehen und fuhr ins
richtige Schiff, und wir hinterher. Die Motorradplätze waren hier mit komischen
Bügeln abgeteilt, 1 Meter Abstand – da komme ich mit meinen Koffern doch
garnicht rein. Und der Lademeister der Fähre sagt uns noch „Fahrt richtig weit
rein damit euch die LKWs nicht den Arsch abfahren“ – toll! Ich rangiere den orangen
Kürbis so das gerade 1 cm Platz zwischen Koffer und Bügel ist, muß ich halt die
Karre richtig verzurren damit mir der Koffer nicht eingedrückt wird. Zum
Verzurren hängen Spanngurte an der Wand, die 2 orangen Neuen schnappe ich mir
sofort und fange an mein Mopped zu befestigen. Die anderen alten Gurte lasse
ich hängen – mit denen muss sich Marc rumschlagen. Da mir die Geschichte mit
den orangen Gurten nicht ausreicht löse ich noch meine Gurte mit denen das Zelt
und der Schlafsack am Mopped befestigt sind und zurre mein Bike damit richtig
fest. Marc hat Probleme mit den alten Gurten die an der Wand hingen, man kann
sie zwar spannen aber den Gurt fixieren geht nicht (oder wir sind zu doof
dafür). Ich habe als Plan B noch einen Spanngurt dabei, den bekommt er und kann
damit die MZ vernünftig festmachen.
Von der ersten Schifffahrt von Rostock nach Trelleborg haben
wir gelernt. Statt uns in die auf Dauer unbequemen Sitze zu setzen haben wir
eine Ecke in einem der Aufenthaltsräume okkupiert und uns kurz nach Abfahrt der
Fähre (23 Uhr) einfach auf den Boden gelegt um so vernünftig zu schlafen. Hat
prima funktioniert, ich habe noch Hangover 2 auf dem Handy zu Ende geschaut und
bin dann kurz vor 12 weggedämmert. Aufgewacht bin ich erst kurz nach 5 – es war
eine wesentlich bessere Nacht als auf der Hinfahrt.
In Rostock beim Rausfahren aus der Fähre bekamen wir dann
einen kleinen Schreck, die Jungs (bzw. das Mädel) in Grün standen kurz nach dem
Schiff auf der Straße und winkten unseren Vordermann hinaus. Was kommt jetzt?
Zollkontrolle? Kann ich die 1 Literflasche Bowmore-Whisky aus dem Duty-free-Shop
wirklich einführen…? Uns winkte die Dame aber vorbei, der Unterschied war der
Helm. Wir hatten unsere Helme auf, unser Vordermann aber nicht. Da wird der
Eichsfelder wohl mit Minus 15€ für Fahren ohne Helm in der Heimat empfangen.
Aber wir durften wie gesagt weiter, fuhren die Autobahn gen
Süden und waren nach 10 Uhr bei Marc. Dort wurden die gemachten Bilder und
Videos ausgetauscht. Danach fuhr ich noch die letzten 100 km bis nach Thüringen
und schlug gegen 15 Uhr daheeme auf.
Damit ist unsere Nordkap-Tour 2014 offiziell beendet. Es war
unsere bisher längste, weiteste, anstrengendste, aber auch schönste Motorradtour.
Wir haben drei sehr interessante Länder kennengelernt und haben mit dem Nordkap
ein unter Motorradfahrern sehr bekanntes – aber fernes – Ziel erreicht.
Unsere tägliche Berichterstattung zeigt nur einen kleinen
Teil der Schönheit der durchfahrenen Länder, wir konnten ja nur unsere
Handyfotos posten. Die Bilder der DigiCam und der Spiegelreflex sollten ein
wenig besser sein. Diese gibt es dann spätestens im Herbst/Winter zusehen, wenn
der Reisebericht unserer Nordkap-Tour online geht.
Wir danken für euer reges Interesse und hoffen, dass ihr durch
unseren Blog einen kleinen Einblick von der Schönheit Skandinavien bekommen
habt. Im nächsten Jahr muss es bei euch ja nicht schon wieder Malle sein…. ;-)
Nochmal danke für euer Interesse! Bis zur nächsten Tour,
Marc und Thomas.
Unsere Ecke auf der Fähre, ich schlief an der rechten Wand und Marc unter den Fenstern |
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